Prof. Dr. phil. Dr. h.c. mult. Dr.-Ing. E.h. Jürgen Mittelstraß, 1936 in Düsseldorf geboren, studierte Philosophie, Germanistik und evangelische Theologie in Bonn, Erlangen, Hamburg und Oxford. Er promovierte 1961 an der FAU Erlangen-Nürnberg, wo er 1968 auch habilitierte. Zwei Jahre später wurde er zum Ordinarius für Philosophie und Wissenschaftstheorie an der Universität Konstanz ernannt. Von 1990 bis 2005 war er dort Direktor des Zentrums Philosophie und Wissenschaftstheorie. Aktuell sitzt er dem Österreichischen Wissenschaftsrat in Wien vor und ist außerdem als Direktor des Konstanzer Wissenschaftsforums tätig.
Einen großen Teil seiner Forschungsaktivitäten hat der Philosoph und Wissenschaftstheoretiker in wissenschaftlichen Einrichtungen und Akademien entfaltet. So war er unter anderem Mitglied der Academia Europaea (von 2002 bis 2008 als Präsident), des Wissenschaftsrates, des Senats der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) sowie des Rates für Forschung, Technologie und Innovation beim Bundeskanzler. Weitere Akzente setzte er als Präsident der Allgemeinen Gesellschaft für Philosophie in Deutschland und als Gründungsmitglied des Deutsch-Amerikanischen Konzils. 2010 wurde Professor Mittelstraß in die Weltkommission für Ethik in Wissenschaft und Technologie (COMEST), einem beratenen Organ der UNESCO, berufen.
Von 2000 bis 2007 wurde ihm die Ehrendoktorwürde an sechs renommierten nationalen und internationalen Universitäten sowie die Ehrensenatorwürde an der FAU Erlangen-Nürnberg verliehen. Darüber hinaus konnte er zahlreiche weitere Auszeichnungen, wie beispielsweise den Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse, entgegennehmen.
Professor Mittelstraß beschäftigt sich vor allem mit Fragestellungen aus der allgemeinen Wissenschaftstheorie, Philosophie- und Wissenschaftsgeschichte, Erkenntnistheorie, Sprachphilosophie und Kulturtheorie. Geprägt durch den Erlanger Konstruktivismus gilt er als einer der Hauptvertreter und Mitbegründer der Konstanzer Schule und ist zudem Herausgeber der „Enzyklopädie Philosophie und Wissenschaftstheorie“.