Michael Weber

Michael Weber
Prof. Michael Weber, Ph.D. ist seit 2014 Assistant Professor of Finance an der University of Chicago Booth School of Business und wurde 2018 zum Associate Professor befördert. Sein Diplom in Betriebswirtschaftslehre schloss er an der Universität Mannheim und seinen PhD in Finance an der University of California, Berkeley ab. Des Weiteren ist er Mitglied am National Bureau of Economic Research in den Monetary Economics and Asset Pricing Gruppen, Mitglied in der Monetary Economics and Fluctuations Gruppe des CEPR, Mitglied im Geldtheoretischen Ausschuss des Vereins für Socialpolitik, Mitglied in der Macro Finance Society, Forschungsprofessor am Ifo Institute und Mitglied im CESifo Forschungsnetzwerk.

Darüber hinaus ist er akademischer Berater der Europäischen Zentralbank, der Federal Reserve Bank of Cleveland, der Finnischen Zentralbank und weiterer Zentralbanken. Seine Forschungsinteressen beinhalten Kapitalmarktforschung, Makroökonomie, Internationale Finanzierungslehre, und Household Finance. Seine Arbeiten wurden in den renommiertesten internationalen Fachzeitschriften veröffentlicht, wie z. B. American Economic Review, The Review of Economic Studies, Journal of Political Economy, The Review of Financial Studies und Journal of Financial Economics.

Können divers-zusammengesetzte Gremien unterrepräsentierte Gruppen besser erreichen?

Weltweit mangelt es vielen Zentralbanken an einer diversen Zusammensetzung ihrer Führungsebene,
während gleichzeitig eine große Heterogenität darin besteht, wie unterschiedliche Bevölkerungsgruppen über geldpolitische Ziele informiert werden. Die Kommunikationskanäle von Zentralbanken sind mittlerweile ein eigenständiges geldpolitisches Werkzeug, insbesondere in einem Niedrigzinsumfeld. Viele gute Gründe sprechen für eine diverse Zusammensetzung solcher Gremien, etwa ethische oder eine bessere Entscheidungsqualität, jedoch sind diese Gründe oft schwierig messbar.

Daher konzentriert sich das Forschungsprojekt auf die Frage, ob divers-zusammengesetzte geldpolitische Gremien effektiver sind, die gesamte Bevölkerung mit ihren Kommunikationskanälen zu erreichen. Konkret soll dabei untersucht werden, ob die Salienzmachung einer Minderheitenrespräsentation im amerikanischen geldpolitischen Entscheidungsgremium der Federal Open Market Committee (FOMC) einen Einfluss darauf hat, wie unterschiedliche Teile der Bevölkerung auf bereitgestellte Informationen reagieren und diese Information in ihrer eigenen Erwartung berücksichtigen. Zur Beantwortung dieser Frage soll ein Informationsbereitstellungsexperiment innerhalb einer Umfrage durchgeführt werden, bei dem die teilnehmenden Personen das Bild eines regionalen Zentralbank-Präsidenten sehen, allerdings sehen einige Teilnehmer eine weiße Frau, andere einen farbigen Mann und wiederum andere einen weißen Mann, wobei alle identische Vorhersagen zur Arbeitslosigkeit sehen.

Anschließend soll verglichen werden, wie sehr die Personen diese Vorhersagen in ihrer eigenen Erwartungsbildung berücksichtigen und ob der Effekt nach demographischen Gruppen variiert. Zuletzt sollen die Kanäle, welche diese Effekte möglicherweise beeinflussen, wie beispielsweise Vertrauen in die Zentralbank, ein allgemeines Interesse an Diversität, Homophilie oder ein Informationserwerbskanal analysiert werden.