Otmar Issing

Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Otmar Issing ist seit 2022 Ehrenpräsident des Center for Financial Studies.

Von 2006 bis 2022 war er Präsident des Center for Financial Studies und Vorsitzender des Kuratoriums der Gesellschaft für Kapitalmarktforschung e.V. Von 2007-2022 war darüber hinaus Vorsitzender des Kuratoriums des House of Finance an der Goethe-Universität Frankfurt. Von 1998 bis 2006 war er Mitglied des Direktoriums der Europäischen Zentralbank (EZB), zuständig für die Generaldirektionen Volkswirtschaft und Volkswirtschaftliche Forschung. Von 1990 bis 1998 war er Mitglied des Direktoriums und des Zentralbankrates der Deutschen Bundesbank und von 1988 bis 1990 Mitglied des Sachverständigenrates zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung.

An der Universität Würzburg war Prof. Issing Professor für Volkwirtschaftslehre, Geld und Internationale Wirtschaftsbeziehungen (1973-1990). An der FAU Erlangen-Nürnberg war er von 1967 bis 1973 Professor und Vorstand des Instituts für Internationale Wirtschaftsbeziehungen.

Prof. Issing war Mitglied der G20 Eminent Persons Group für Global Financial Governance, welche von den G20-Finanzministern und Notenbankgouverneuren für den Zeitraum 2017-2018 eingerichtet wurde. Er war Vorsitzender der von Bundeskanzlerin Angela Merkel berufenen und von 2008-2010 tätigen Expertenkommission für eine neue Finanzarchitektur. Des Weiteren war Prof. Issing Mitglied der High Level Group der Europäischen Kommission unter dem Vorsitz von J. De Larosière (2008-2010), International Advisor bei Goldman Sachs Int. (2007-2018), Mitglied des Aufsichtsrats der Nürnberger Lebensversicherung AG (2006-2018) und der Fürst Fugger Privatbank (2007-2018).

Prof. Issing hat im Laufe seiner Karriere zahlreiche Auszeichnungen und Preise erhalten: 2006 wurde ihm das Bundesverdienstkreuz (Großes Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland) verliehen. Im gleichen Jahr wurde er zum Grand-Officier de l’Ordre de Mérite du Grand-Duché de Luxembourg ernannt und erhielt den Ludwig-Erhard-Preis für Wirtschaftspublizistik. Seine Heimatstadt Würzburg zeichnete ihn 2007 mit der Silbernen Stadtplakette aus. Im Jahre 2005 erhielt er die Hans-Möller-Medaille der Universität München, 2004 die Bernhard-Harms-Medaille des Instituts für Weltwirtschaft, Kiel und 2003 den Internationalen Preis der Friedrich-August-von-Hayek-Stiftung. 2010 verlieh ihm die Universität Pavia die Laurea Honoris Causa in International Economic Integration. 2011 erhielt er den Gustav-Stolper-Preis des Vereins für Socialpolitik.

Prof. Issing wurden Honorarprofessuren der Universitäten Frankfurt (2007) und Würzburg (1991) verliehen sowie Ehrendoktorwürden der Universitäten Frankfurt (1999), Konstanz (1998) und Bayreuth (1996). 2016 ernannte ihn die Universität Würzburg zum Ehrensenator. 2017 wurde er mit Europa-Medaille Kaiser Karl IV ausgezeichnet. Central Banking verlieh ihm 2020 den Award for Lifetime Achievement.

Neben zahlreichen Beiträgen für wissenschaftliche Zeitschriften und Sammelbände veröffentlichte Prof. Issing unter anderem die beiden Lehrbücher „Einführung in die Geldtheorie“ (15. Auflage 2011) und „Einführung in die Geldpolitik“ (6. Auflage 1996). Sein Buch „Der Euro – Geburt, Erfolg, Zukunft“ erschien 2008 (engl. „The Birth of the Euro“ 2008, chinesische Ausgabe 2011).

Prof. Issing ist bzw. war Mitglied im Wissenschaftlichen Beirat beim Bundesministerium für Wirtschaft (seit 1980), im Verein für Socialpolitik, in der Akademie der Wissenschaften und der Literatur (als ordentliches Mitglied; 1989-1991 als korrespondierendes Mitglied), in der Academia Scientiarum et Artium Europaea, im Walter Eucken Institut, im Führungskreis des Institute for European Affairs (INEA), in der Euro50 Gruppe, im Council for the Future of Europe (Nicolas Berggruen Institute), im Advisory Board of Globalisation and Monetary Policy Institute der Federal Reserve Bank of Dallas (bis 2016) und in der International Advisory Council der Bocconi University in Mailand (bis 2015). Darüber hinaus ist Prof. Issing ist Ehrenmitglied der Ludwig-Erhard-Stiftung (2021).