Prof. Sena Coşkun, Ph.D. ist seit 2022 Juniorprofessorin für Makroökonomie und Arbeitsmarktforschung an der FAU Erlangen-Nürnberg. Sie studierte Volkswirtschaftslehre an der Boğaziçi Universität, Istanbul (Türkei), erhielt ihren Master-Abschluss an der Toulouse School of Economics (Frankreich) und promovierte 2018 an der Northwestern University (USA). Sie war als Postdoc an der Universität Mannheim tätig, bevor sie an die FAU Erlangen-Nürnberg wechselte. Sie forscht zu Themen wie Fertilität, Arbeitsangebot von Frauen und wie diese mit makroökonomischen Konjunkturzyklen interagieren.
Arbeitskräftemangel und niedrige Fertilität: Das Arbeitsangebot von Frauen in Deutschland
Das Forschungsprojekt leistet einen Beitrag zur Forschung, vor allem im Kontext Deutschlands, indem es das Arbeitsangebotsverhalten von Frauen mit interdisziplinären Dimensionen analysiert, d. h. Geschlechternormen, Steuern, Kinderbetreuung und Berufswahl, um eine effektive Politikgestaltung zu ermöglichen. Die Hypothese ist, dass das Problem des Arbeitskräftemangels in Deutschland durch ein höheres Arbeitsangebot von Müttern gelöst werden könnte. Voraussetzung für diese Untersuchung ist ein detailliertes Verständnis der Geschlechterverhältnisse auf dem deutschen Arbeitsmarkt und die Fertilitätsdynamik sowie die Auswirkungen von Steuern und Arbeitsmarktinstitutionen. Die zweite Hypothese besagt, dass Fertilität und das Arbeitsangebot von Frauen miteinander verbundene Entscheidungen sind und daher gemeinsam analysiert werden sollten und dass eine mögliche Intervention zur Erhöhung des Arbeitsangebots von Frauen auch das Problem der niedrigen Fertilität angehen könnte. Tatsächlich ist die derzeitige Situation in Deutschland so, dass Mütter nicht arbeiten (können) und erwerbstätige Frauen aufgrund von Einkommenseinbußen nach der Geburt nicht gebären (können) oder die Mutterschaft aufschieben.